Der Neuntöter, auch Rotrückenwürger genannt, ist die häufigste Würgerart Mitteleuropas. Sein Name stammt von dem Volksglauben, er würde erst neun Beutetiere aufspießen, bevor er sie frisst. Bekannt ist er für das Aufspießen seiner Beute auf Dornen.
Der Neuntöter hat einen leisen, melodiösen Gesang, oft mit Imitationen anderer Vogelarten. Sein Rufrepertoire ist vielfältig – von scharfen "Kschä-kschä"-Rufen zur Reviermarkierung bis zu weichen Lauten zur Paarbindung. Weibchen geben meist ein leises "Zschä…zschä" von sich.
Aussehen
Männchen haben eine graue Kopfplatte, eine schwarze Augenmaske, einen rotbraunen Rücken und einen hellen Bauch. Weibchen und Jungvögel sind unauffälliger gefärbt, mit bräunlichem Rücken und fein gebänderter Unterseite. Der kräftige, leicht hakenförmige Schnabel ist typisch für Würger.
Nahrung
Hauptsächlich ernährt sich der Neuntöter von Großinsekten wie Käfern, Heuschrecken und Schmetterlingen. Gelegentlich frisst er auch kleine Säugetiere, Amphibien oder Jungvögel. Typisch ist das Aufspießen der Beute auf Dornen, was als Vorratsspeicherung dient.
Lebensraum
Bevorzugt werden halboffene Landschaften mit Hecken, Dornsträuchern und offenen Flächen wie Wiesen oder Brachen. Er siedelt sich auch in extensiv genutzten Kulturlandschaften, Obstgärten, Lichtungen und Waldrändern an. Wichtige Elemente sind Sträucher von 1–3 m Höhe als Ansitzwarten und Nistplätze.
Nestbau
Das Männchen schlägt mögliche Nistplätze vor, die endgültige Wahl trifft das Weibchen. Bevorzugt werden Dornsträucher wie Schlehen oder Weißdorne in 1,5–2,5 m Höhe. Das napfförmige Nest besteht aus drei Schichten: einem lockeren Außenbau aus groben Pflanzenstängeln, einer stabilen mittleren Schicht aus Moos und Pflanzenwolle sowie einer feinen Innenpolsterung. Der Bau dauert 4–6 Tage und wird von beiden Partnern durchgeführt.
Verbreitung
Der Neuntöter ist in großen Teilen Europas und im westlichen Asien verbreitet. Er ist ein Langstreckenzieher und überwintert im südlichen Afrika.
Bestand
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es durch Intensivierung der Landwirtschaft, Flurbereinigung und Pestizideinsatz zu starken Bestandsrückgängen. Heute ist der Neuntöter oft nur noch in geeigneten Randgebieten wie Brachen, Kahlschlägen oder an Bahndämmen zu finden.
Spezielles über den Neuntöter
Namensvielfalt: Neben "Neuntöter" sind auch Namen wie "Dorndreher", "Neunmörder" oder "Falkensänger" gebräuchlich, die auf sein Verhalten oder Aussehen hinweisen
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