Vogelart - Blaukehlchen

Blaukehlchen (Luscinia svecica)

Blaukehlchen (Luscinia svecica) - Foto: © www.birdphoto.nlBlaukehlchen (Luscinia svecica) - Foto: © www.birdphoto.nl

Das Blaukehlchen ist ein kleiner, auffällig gefärbter Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae).

Der Gesang des Blaukehlchens ist kräftig, melodisch und enthält viele Imitationen anderer Vogelarten. Er beginnt oft mit einem djip-djip-djip und steigert sich in längere, melodische oder rauere Töne. Der Alarmruf ist rau und schnalzend, während weitere Rufe bei Erregung vorkommen.

Aussehen

Besonders markant ist bei den Männchen die intensiv blaue Kehle, die je nach Unterart mit einem weißen oder roten Fleck in der Mitte verziert ist. Diese Färbung spielt eine wichtige Rolle im Balzverhalten.

Im Brut- und Ruhekleid des Weibchens sind die blauen Partien des Männchens hellbeige, mit einem dunklen Bartstreif. Das Brustband ist dunkel gewölkt oder gestrichelt, teils blassblau, und das rostrote Bauchband nur schwach angedeutet

Nahrung

Das Blaukehlchen ernährt sich vor allem von Insekten wie Fliegen, Käfern, Heuschrecken und Libellen, ergänzt durch Spinnen, Würmer und Schnecken. Ameisen und Asseln werden kaum gefressen, während Beeren und Früchte ab dem Spätsommer hinzukommen.

Lebensraum

Das Blaukehlchen bewohnt vor allem feuchte Lebensräume mit dichter Vegetation - etwa Schilfgebiete, Weidensümpfe und Moorlandschaften. In Mitteleuropa sind geeignete Brutgebiete jedoch zunehmend gefährdet, weshalb die Art lokal rückläufig ist.

Nestbau

Das Blaukehlchen-Nest wird vom Weibchen am Boden gebaut, meist in gut versteckten Bereichen wie Erosionskanten oder Wurzelwerk. Es ist napfförmig, misst 11–14 cm im Durchmesser und 7–10 cm in der Höhe. Das Nest besteht aus Halmen, Blättern der Rasenschmiele und manchmal Moos.

Blaukehlchen (Luscinia svecica)Blaukehlchen (Luscinia svecica)

Verbreitung

Das Blaukehlchen hat eine transpaläarktische Verbreitung, mit Lücken in Europa. Es kommt in Gebirgen der Iberischen Halbinsel, entlang der Atlantikküste und in den Beneluxländern sowie in Deutschland, Österreich und entlang der Donau vor. In Fennoskandien ist es auf Hochgebirge beschränkt. Im Osten reicht die Verbreitung bis Kamtschatka und Nordalaska. Gelegentliche Brutversuche gab es in Nordschottland.

Bestand

Die Erfassung des Blaukehlchen-Bestands ist schwierig, da die Art heimlich lebt und früh im Jahr mit dem Gesang aufhört. In Deutschland wurde der Bestand 2005 auf 7.000–8.300 Brutpaare geschätzt, mit positivem Trend seit 1980. In Teilen Europas nahm der Bestand bereits seit den 1950er Jahren zu.

Hauptbedrohungen sind Lebensraumverlust durch Gewässerumbau, Entwässerung und Schilfmahd, wodurch wichtige Bruthabitate wie Röhrichte und Niedermoore zerstört werden.

Verschiedene Arten Blaukehlchen

Es gibt mehrere geografische Unterarten des Blaukehlchens, die sich in ihrem Aussehen und Zugverhalten unterscheiden. So ist das weißsternige Blaukehlchen (L. s. cyanecula) eher ein Kurz- bis Mittelstreckenzieher, während das rotsternige Blaukehlchen (L. s. svecica) weite Strecken bis nach Südasien zurücklegt. Insgesamt sind zehn Unterarten bekannt, deren Verbreitungsgebiet sich über weite Teile Europas, Asiens und sogar bis nach Alaska erstreckt.

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